Die benigne Prostatahyperplasie ist eine altersbedingte Veränderung, die mit einer Vergrößerung und Vermehrung der Drüsenzellen der Prostata sowie der Bildung kleiner Zysten einhergeht.
Mit zunehmendem Alter des Rüden verschiebt sich das physiologische Hormongleichgewicht zwischen Testosteron und Östrogen zugunsten des Östrogens, welches Rezeptoren für Dihydrotestosteron induziert.
Dihydrotestosteron regt die Drüsenzellen der Prostata zur Vergrößerung an.
Bei unkastrierten Rüden vergrößert sich die Prostata im Laufe des Lebens und ab einem Alter von ca 10 Jahren sind zu 95 % Zysten nachweisbar.
An sich würden diese Veränderungen dem Hund keine Probleme bereiten.
Diese kommen erst durch die anatomischen Gegebenheiten zustande.
Die Prostata liegt um die Harnröhre und im knöchernden Beckenring. Über sie hinweg zieht der Enddarm.
Kommt es nun zu einer fortschreitenden Vergrößerung der Prostata wird der Enddarm eingeengt und es kann zu Kotabsatzstörungen kommen. Der Rüde presst stark auf Kot. Besteht das Problem des Pressens auf Kotabsatz über einen längeren Zeitraum, besteht die Gefahr einer Perinealhernie. Neben dem After bilden sich durch Nachgeben des Bindegewebes Ausbuchtungen des Enddarms, die den Kotabsatz zusätzlich erschweren, da sich der Kot in diesen Ausbuchtungen ansammelt.
Größere Prostatazysten fallen meist auf, indem ihr Sekret über die Harnröhre verloren wird (blutiger Urinabsatz)
Es gibt verschiedene Therapieansätze zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie, aber die besten Erfahrungen haben wir mit einer Kastration des Rüden gemacht.
Mit dieser Massnahme verkleinert sich die Prostata innerhalb der nächsten 6 – 8 Wochen um ca 75 %.
Sollte sich bereits eine Perinealhernie gebildet haben muss diese ebenfalls operativ versorgt werden.
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